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Norovirus: Symptome, Ansteckung, Dauer und Behandlung

Die meisten viralen Infektionen entstehen durch Noroviren: Fast jede dritte Magen-Darm-Grippe bei Kindern und etwa die Hälfte der Magen-Darm-Grippen bei Erwachsenen werden durch diese Viren ausgelöst.

Norovirus: Symptome, Ansteckung, Dauer und Behandlung - Image 1 - Imodium

Norovirus: Ansteckungsgefahr und Inkubationszeit

Noroviren breiten sich besonders schnell aus, wenn viele Menschen auf engem Raum zusammen kommen – zum Beispiel in Kindergärten, Schulen, Kliniken oder Seniorenheimen. Eine Magen-Darm-Grippe (Gastroenteritis), die durch Noroviren verursacht wird, kann besonders schnell ausbrechen: Von bereits wenigen Stunden nach der Ansteckung bis zu zwei Tagen danach. Wichtig für Sie zu wissen: Noch bis zu zwei Tage nach der akuten Phase der Erkrankung besteht Ansteckungsgefahr. Im Stuhl bleiben die Viren sogar bis zu mehreren Wochen nach der Infektion nachweisbar. Da es so viele verschiedene Noroviren-Typen gibt, ist es sogar möglich, dass Sie sich nach einer überstandenen Erkrankung gleich wieder anstecken.

Noroviren: Wie steckt man sich an?

Die Viren können von Mensch zu Mensch als sogenannte Tröpfcheninfektion, aber auch über Gegenstände oder Lebensmittel übertragen werden. Noroviren können zum Beispiel auf Gegenständen wie Handtüchern, Türklinken oder Toilettensitzen überleben und sogar Temperaturen bis zu +60 Grad Celsius für mehrere Minuten überstehen. Auch durch verunreinigte Lebensmittel, hauptsächlich in rohem Zustand, wie zum Beispiel Salat, Früchte, Fleisch und Fisch kann es zu einer Übertragung der Viren kommen. Da sie enorm resistent gegenüber Umwelteinflüssen sind, können Noroviren auf verunreinigten Gegenständen bis zu 12 Tage überleben. Auch geteilte Getränke, Essen und Besteck sind Quellen der Virenübertragung.

Norovirus: Symptome und Dauer

Da die Infektion mit Noroviren zu einer akuten Magen-Darm-Grippe führt, leiden Betroffene auch an den typischen Magen-Darm-Grippe Symptomen:

  • Durchfall

  • Übelkeit und Erbrechen

  • Bauchkrämpfe

Häufige Begleitsymptome des Norovirus sind auch:

  • Kopfschmerzen

  • Gliederschmerzen

  • Fieber

  • Müdigkeit

Im Gegensatz zur Infektion mit anderen Erregern, wie zum Beispiel Bakterien, treten die Symptome bei einer Norovirus-Infektion nach einer besonders kurzen Zeit abrupt auf, meist nach 12 bis 48 Stunden. Wenn Sie sich angesteckt haben heißt das aber nicht, dass Sie unter allen typischen Magen-Darm-Grippe Symptomen leiden. Wie stark oder wie schwach die einzelnen Symptome auftreten, hängt zum einen von der Schwere der Norovirus-Infektion und zum anderen auch von Ihrem persönlichen Gesundheitszustand ab. Die gute Nachricht: In den meisten Fällen klingt der unangenehme Brechdurchfall so schnell wieder ab, wie er gekommen ist – oft schon nach 12 bis 48 Stunden.

Norovirus: Vorsichtsmaßnahmen und Tipps

Der Virus kommt in vielen verschiedenen Variationen vor und entwickelt sich ständig weiter. Durchschnittlich wird seit 2002 alle 2 Jahre ein neuer Norovirus-Typ entdeckt, dessen Erbgut sich von bisherigen Erregern unterscheidet. Eine Immunisierung gegen Noroviren ist damit quasi unmöglich, daher gibt es auch keine vorbeugende Impfung.
Da der Norovirus besonders ansteckend ist und sowohl als Tröpfcheninfektion, als auch über Gegenstände übertragbar ist, haben wir ein paar nützliche Tipps für Sie, wie Sie sich vor einer Ansteckung schützen können:

  • Waschen und Desinfizieren Sie regelmäßig Ihre Hände. Wichtig beim Schutz gegen Noroviren: Achten Sie darauf, dass Sie beim Händewaschen ein Desinfektionsmittel benutzen, das auch gegen Viren wirkt.

  • Achten Sie besonders darauf, sich vor der Zubereitung und dem Verzehr von rohen Lebensmitteln die Hände zu waschen.  So vermeiden Sie die Übertragung von Viren, die Sie eventuell an den Händen haben. Garantiert virenfrei ist das Essen allerdings erst, wenn es gekocht ist. Außerdem sollten Sie frische Lebensmittel und Restmahlzeiten im Kühlschrank aufbewahren, um die Kontaminationsgefahr möglichst klein zu halten.

  • Benutzen Sie nicht dieselben Handtücher, Hygieneartikel (zum Beispiel Seife) oder Bettwäsche wie die erkrankten Personen. Einmalhandtücher sind empfehlenswert.

  • Waschen Sie Kleidung, Bettwäsche und Handtücher des Erkrankten bei mindestens 60°C, denn Noroviren sind bis zu dieser Temperatur wärmeresistent.

  • Desinfizieren Sie die Toilette jedes Mal vor der Benutzung und nach der Benutzung durch den Erkrankten.

  • Denken Sie daran, dass die Viren besonders dort lauern, wo sich viele Menschen aufhalten: zum Beispiel im Bus oder im Büro. Versuchen Sie deshalb, möglichst wenig anzufassen, was viele Menschen anfassen: Türklinken, Haltegriffe im Bus, Computermäuse.

Vermeiden Sie nach Möglichkeit körperlichen Kontakt zu Ihrer Familie und anderen Mitmenschen, um Ansteckungen zu vermeiden.

Norovirus: Risikogruppen und Vorkommen

Prinzipiell kann sich jeder mit dem Norovirus anstecken. Besonders häufig ist eine Infektion allerdings bei Kindern unter 5 Jahren und Erwachsenen über 70 Jahren zu beobachten. Daher sind Noroviren auch in Kindergärten und Altersheimen sehr häufig die Ursache für eine regelrechte Grippewelle. Bei Säuglingen und Kleinkindern unter 3 Jahren sind Noroviren, nach den Rotaviren, die zweithäufigste Ursache einer infektiösen Magen-Darm-Grippe.

Generell sind auch Personen mit einem geschwächten Immunsystem anfälliger für eine Ansteckung. Noroviren sind weltweit verbreitet und treten gehäuft in den Wintermonaten zwischen Oktober und März auf - daher wird der Erreger auch „Winter-Virus“ genannt.

Norovirus: Behandlung

Wenn Sie vermuten, dass eine Infektion mit Noroviren vorliegt, weil zum Beispiel aus der Nachbarschaft Fälle bekannt geworden sind, kontaktieren Sie Ihren Arzt. Er wird Sie richtig beraten. Eine spezielle Behandlung für Magen-Darm-Grippen, die durch Noroviren ausgelöst werden, gibt es nicht. Bei der Behandlung sollten Sie darauf achten, Ihre Symptome weitestgehend in den Griff zu bekommen (symptomatische Behandlung), vor allen Dingen Durchfall und Erbrechen. Bei Nicht-Behandlung riskieren Sie durch den vermehrten Flüssigkeits- und Elektrolytverlust eine gefährliche Dehydratation (Austrocknung). 

Zusätzlich sollten Sie darauf achten, viel zu trinken und den Flüssigkeitsverlust und Elektrolytverlust durch orale Rehydratationslösungen auszugleichen. Diese Elektrolytlösungen bekommen Sie, genau wie Mittel gegen Durchfall und Erbrechen, in der Apotheke.

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