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Lebensmittel- unverträglichkeit: Allergie und Intoleranz

Leiden Sie nach dem Essen häufig unter Bauchschmerzen oder akutem Durchfall? Dann kann es sein, dass Sie eine Lebensmittelunverträglichkeit in Form einer Intoleranz oder Allergie haben. Erfahren Sie hier mehr zu den Symptomen, der Diagnose und Behandlung.

Lebensmittel- unverträglichkeit: Allergie und Intoleranz - Image 1 - Imodium

Kennen Sie den Unterschied?

Obwohl die beiden Begriffe Lebensmittelintoleranz und Lebensmittelallergie von vielen Menschen im Alltag synonym verwendet werden, handelt es sich um zwei völlig verschiedene Erkrankungen.

  • Lebensmittelallergie: Immunologische (Abwehr-) Reaktionen des Körpers

  • Lebensmittelintoleranz: Nicht-toxische (nicht-giftige) Reaktionen des Körpers ohne Beteiligung des Immunsystems

Lebensmittelallergie

Bei einer Lebensmittelallergie stuft Ihr Immunsystem bestimmte Nahrungsmittel fälschlicherweise als Bedrohung für Ihren Körper ein und versucht diese abzuwehren. Im Gegensatz zur Lebensmittelintoleranz reagiert der Körper meist schon auf kleine Mengen der allergieauslösenden Substanz. Allergische Reaktionen treten dann in der Regel schon innerhalb von Minuten nach dem Kontakt mit dem allergieauslösenden Lebensmittel auf. Lebensmittelallergien treten im Vergleich zu anderen Allergien aber eher selten auf: Fast jeder Dritte leidet unter einer Allergie, aber nur 20 % der Allergiker haben eine Lebensmittelallergie. 

Häufige Symptome einer Lebensmittelallergie sind:

  • Juckreiz oder Schwellungen in Mund und Rachen

  • Geschwollene, gerötete oder juckende Haut

  • Keuchen oder Kurzatmigkeit

  • Laufende Nase

  • Schmerzende oder juckende Augen

  • Übelkeit und Erbrechen

  • Akuter Durchfall

Allergieauslösende Lebensmittel

Auf eine Reihe von Lebensmitteln reagieren besonders viele Menschen. Eine EU-Richtlinie schreibt daher vor, dass diese Zutaten als Inhaltsstoffe auf verpackten Lebensmitteln gekennzeichnet werden müssen:

  • Eier

  • Erdnüsse

  • Fisch

  • Gluten

  • Krebstiere

  • Lupinen

  • Milch (insbesondere Laktose)

  • Schalenfrüchte, z. B. Haselnüsse

  • Schwefeldioxid und Sulfit (Konzentration über 10 mg/kg oder 10 mg/l)

  • Sellerie

  • Senf

  • Sesamsamen

  • Sojabohnen

  • Weichtiere, z. B. Muscheln

Kreuzallergien

Wussten Sie, dass Lebensmittelallergien häufig in Kombination mit anderen Allergien auftreten? In diesem Fall spricht man von einer Kreuzallergie. Viele Menschen leiden zum Beispiel unter einer Allergie gegen Birkenpollen und zusätzlich unter einer Kreuzallergie gegen Nüsse, Soja, Kern- oder Steinobst, Äpfel oder Petersilie. Sind Sie gegen Hausstaubmilben allergisch? Dann ist es möglich, dass Sie auch auf Krustentiere wie Krebse, Krabben oder Garnelen reagieren.

Verlauf einer Lebensmittelallergie

Der Verlauf einer Lebensmittelallergie variiert. Erwachsene leiden meist über Jahrzehnte an Lebensmittelallergien. Tritt sie jedoch im Kindesalter auf, können Sie zumeist mit einer Besserung oder sogar mit dem Abklingen der Allergie innerhalb der ersten Lebensjahre rechnen, da sich im Laufe der Zeit Immun- und Verdauungssystem vollständig entwickeln.

Ursachen: Woher kommen Lebensmittelallergien?

Starken Einfluss hat die familiäre Veranlagung. Eine geringes Allergierisiko besteht, wenn keines der beiden Elternteile eine Allergie aufweist und ein hohes Risiko, wenn beide Eltern betroffen sind. Auch Umweltfaktoren wie Klima oder der erhöhte Kontakt mit der allergieauslösenden Substanz können eine gewisse Wirkung haben. Ebenfalls werden zu wenig Infekte in der frühen Kindheit und ein hoher Hygienestandard als Gefahr erachtet, weil das Immunsystem dadurch nicht ausreichend trainiert wird, um zwischen gefährlichen und harmlosen Substanzen zu unterscheiden.

Lebensmittelintoleranz

Bei einer Lebensmittelintoleranz ist der Körper nicht fähig, bestimmte Nahrungsmittel zu verarbeiten oder überhaupt aufzunehmen und reagiert darauf mit Beschwerden wie akutem Durchfall, Bauchschmerzen, Blähungen oder Erbrechen. Die Beschwerden treten meist nicht unmittelbar nach dem Essen auf, wie bei einer Allergie, sondern erst nach einigen Stunden oder sogar Tagen nach dem Verzehr. Oftmals werden jedoch im Gegensatz zu Lebensmittelallergien kleine Mengen der Substanz vertragen.

Welche Lebensmittelintoleranzen gibt es?

Die häufigsten Lebensmittelunverträglichkeiten in Form einer Intoleranz treten gegenüber Nahrungsmitteln auf, die folgende Inhaltsstoffe enthalten:

  • Laktose

  • Gluten

  • Fructose

  • Histamin

Laktoseintoleranz

Die am häufigsten auftretende Nahrungsmittelunverträglichkeit ist die Laktoseintoleranz, auch Milchzuckerunverträglichkeit genannt. Wenn Sie auch darunter leiden, gehören Sie zur absoluten Mehrheit: Etwa drei Viertel der Menschen im Erwachsenenalter weltweit vertragen keine Laktose. Einen großen Anteil davon machen Asiaten aus, denen das Enzym Laktase fehlt - das ist nämlich für die Spaltung der Laktose im Körper verantwortlich. In Deutschland sind immerhin rund 15 Prozent der Menschen betroffen.

Laktoseintoleranz: Symptome

Eine Laktoseintoleranz ist häufig damit verbunden, dass Betroffene unter akutem Durchfall leiden, sobald sie Milchprodukte essen. Das liegt daran, dass die in Milchprodukten enthaltene Laktose (Milchzucker) nur teilweise oder gar nicht gespalten und vom Körper verwertet werden kann. Verantwortlich dafür ist entweder, dass das Enzym Laktase völlig fehlt oder nur eine geringe Aktivität hat. Der nur teilweise oder gar nicht verdaute Milchzucker wandert vom Dünndarm unverdaut weiter in den Dickdarm und trifft dort auf die Darmbakterien. Diese bauen die Laktose zwar ab, produzieren dabei aber Gase, die zu unangenehmen Blähungen führen können. Der unverdaute Milchzucker begünstigt außerdem eine erhöhte Flüssigkeitsabgabe in den Darm, was akuten Durchfall auslöst. 

Dr. Birgit Weuffel, medizinische Leiterin bei Imodium akut, erklärt warum es zu Durchfall bei Laktoseintoleranz kommen kann und was Sie in dem Fall tun können. 

Durchfall bei Laktoseintoleranz: Experten-Video – IMODIUM® akut

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Haben Sie eine Laktoseintoleranz und leiden an akutem Durchfall? Dr. Birgit Weuffel von IMODIUM® akut erklärt Ihnen, wie dies zusammen hängt und was Sie tun können.

Lebensmittel mit viel Laktose

Einen besonders hohen Laktosegehalt haben die klassischen Milchprodukte:

  • Kuhmilch

  • Buttermilch

  • Kefir

  • Quark

  • Joghurt

  • Molke

Laktose ist aber nicht nur in Milchprodukten, sondern auch in vielen Lebensmitteln enthalten, wo Sie sie gar nicht unbedingt vermuten: zum Beispiel in Buttertoast, Croissant, Grießbrei oder Rührkuchen. Einen besonders hohen Laktosegehalt hat auch Schokolade: Vollmilch- und Nougatschokolade sowie weiße Schokolade enthalten rund 7g Laktose pro 100g – das ist das Doppelte des Laktosegehalts von Joghurt. Achten Sie daher beim Kauf von verpackten Lebensmitteln immer auf die Inhaltsstoffe. Hersteller sind aufgrund einer EU-Richtlinie verpflichtet, Laktose bei den Zutaten aufzulisten.

Glutenunverträglichkeit

Ähnlich weit verbreitet wie eine Laktoseintoleranz ist eine Glutenunverträglichkeit, medizinisch als Zöliakie bezeichnet. Essen Betroffene glutenhaltige Lebensmittel, führt das zu einer Entzündung des Dünndarms und die Dünndarmschleimhaut wird geschädigt. Durch die Schädigung können wichtige Nährstoffe vom Körper schlecht aufgenommen werden und verbleiben unverdaut im Darm. Ein typisches Symptom ist dann akut auftretender Durchfall, aber auch Erbrechen, Appetitlosigkeit, Müdigkeit oder Gewichtsverlust. In vielen Fällen haben Betroffene aber auch kaum Beschwerden, obwohl die Dünndarmschleimhaut bereits geschädigt ist.

Glutenhaltige Lebensmittel 

Gluten ist ausschließlich in Getreideprodukten enthalten. In den folgenden Getreidesorten ist der Glutengehalt hoch:

  • Weizen

  • Roggen

  • Gerste

  • Hafer

  • Dinkel

  • Grünkern

  • Kamut

  • Einkorn

Gluten versteckt sich häufig auch in Lebensmitteln und Getränken, bei denen Sie gar nicht damit rechnen, zum Beispiel in Eiswaffeln, Kuchen oder Bier.

Glutenfreie Getreidesorten

Bedenkenfrei essen können Sie glutenfreies Getreide wie:

  • Reis

  • Mais

  • Hirse

  • Buchweizen

  • Amaranth

  • Quinoa

Fructoseintoleranz

Fructose (auch Fruktose oder Fruchtzucker) ist ein natürliches Süßungsmittel. Der Zucker ist noch süßer als herkömmlicher Haushaltszucker und daher beliebt für die Süßung von Lebensmitteln und Getränken. Fructose kommt aber auch ganz natürlich in Obst oder Fruchtsäften vor. Wenn Sie also nach dem Verzehr von Obst oder süßen Speisen häufig mit Verdauungsproblemen wie akutem Durchfall oder Blähungen kämpfen, haben Sie möglicherweise eine Unverträglichkeit gegen Fructose.

Ab wann spricht man von einer Fructoseintoleranz?

Auch wenn Sie keine Fructoseunverträglichkeit haben, kann Ihr Verdauungssystem nur eine begrenzte Menge Fructose auf einmal abbauen, nämlich etwa 35 bis 50 Gramm. Von einer Intoleranz spricht man erst, wenn Betroffene schon bei weniger als 25 Gramm Fructose empfindlich reagieren. Eine Intoleranz ist entweder durch einen erblich bedingten Enzymmangel (Hereditäre Fructoseintoleranz) bedingt, der angeboren ist, oder durch einen gestörten Zuckertransport im Körper (Fructosemalabsorption). Bei dem gestörten Zuckertransport in den Körper fehlt ein Eiweiß, dass die Fructose in die Darmzelle transportiert. Dadurch gelangt die Fructose unzerkleinert in den Dickdarm, wo sie von Bakterien abgebaut wird. Dies kann zu unangenehmen Blähungen oder Durchfall führen.

Lebensmittel mit viel Fructose

  • Obst, insbesondere Weintrauben und Kirschen

  • Obstsaft

  • Beeren

  • Süßigkeiten (mit Fructose gesüßt)

  • Süßer Wein: z.B. Dessertwein oder Sherry

  • Sekt

  • Honig

In kleinen Mengen werden Mandarinen oder Nektarinen jedoch oft vertragen.

Viele, die auf Fructose empfindlich reagieren, reagieren auch auf Sorbit. Sorbit ist ein Zuckeraustauschstoff und wird Lebensmitteln meist industriell zugesetzt, besonders Diätprodukten. Wenn Sie also eine Fructoseintoleranz haben, achten Sie zusätzlich darauf, ob Sie auch sorbithaltige Lebensmittel schlecht vertragen. Ebenfalls geht eine Fructoseintoleranz oftmals mit einer Laktoseintoleranz einher.

Histaminintoleranz

Bei einer Histaminunverträglichkeit kann der Körper den Stoff Histamin nicht abbauen, der im Körper einige wichtige Funktionen übernimmt. Histamin ist zum Beispiel an der Abwehr von körperfremden Stoffen beteiligt und spielt eine entscheidende Rolle im Verdauungssystem: Es reguliert unter anderem die Magensäureproduktion und Darmbewegung.
Nach dem Verzehr von histaminhaltiger Nahrung können, wie bei den meisten Lebensmittelunverträglichkeiten, Verdauungsprobleme wie akuter Durchfall auftreten. Aber auch Hautrötungen, Juckreiz, Atembeschwerden oder schneller Puls sind mögliche Symptome.

Histaminhaltige Lebensmittel

Der Histamingehalt in Lebensmitteln steigt an, je länger sie gereift oder gelagert werden und damit gären und fermentieren. Doch auch viele frische Lebensmittel enthalten Histamin.
Die folgenden Lebensmittel sollten Sie bei einer Histaminintoleranz meiden:

  • Rotwein

  • Salami, Schinken, geräuchtertes Fleisch

  • Meeresfrüchte

  • Verschiedene Fischprodukte, besonders Konserven

  • Besonders lang gereifte Käsesorten

  • Sauerkraut

  • Avocado

  • Bier

  • Essig

Lebensmittelintoleranzen und Lebensmittelallergien: Diagnose

Wenn Sie vermuten, dass eine Lebensmittelunverträglichkeit der Grund für Ihre Beschwerden ist, ist das Wichtigste, dass Sie die auslösenden Lebensmittel identifizieren.

Tipp: Führen Sie ein Ernährungstagebuch

  • Besorgen Sie sich ein Notizbuch, in dem Sie pro Tag eine Seite verwenden

  • Notieren Sie alles, was Sie essen, möglichst einschließlich Gewürzen und Getränken

  • Versuchen Sie, Zusammenhänge im Hinblick auf enthaltene Zutaten herzustellen

  • Beginnen Sie mit einer allgemeinen Betrachtung, bevor Sie sich einzelnen Zutaten widmen. Sobald Sie Ihre problematischen Nahrungsmittel identifiziert haben, versuchen Sie herauszufinden, welche der darin enthaltenen Zutaten Sie nicht vertragen.

  • Denken Sie langfristig. Vielleicht erkennen Sie die Zusammenhänge nicht direkt zu Beginn, aber mit der Zeit werden sie immer klarer. Sie können Ihre Beobachtungen auch mit Ihrem Arzt besprechen

Diagnoseverfahren Allergietest

Bei einer vermuteten Lebensmittelallergie ist es möglich, einen Allergietest gegen verschiedene Lebensmittel durchzuführen. Dabei werden Ihnen kleine Bestandteile der verdächtigen Lebensmittel unter die Haut gespritzt. Bei einer allergischen Reaktion bildet sich eine Rötung, deren Größe und Ausprägung Aufschluss über die Schwere Ihrer Allergie gibt. Bei manchen Unverträglichkeiten, zum Beispiel von Fructose, kann auch ein spezieller Atemtest beim Arzt durchgeführt werden.

Lebensmittelintoleranz und Lebensmittelallergien: Behandlung

Eine Behandlung oder Heilung, sowohl von Lebensmittelintoleranzen als auch -allergien, ist praktisch nicht möglich. Zwar können Sie die auftretenden Symptome, wie zum Beispiel den akuten Durchfall, kurzfristig mit entsprechenden Mitteln behandeln oder Allergiemedikamente bei einer Lebensmittelallergie einnehmen, doch langfristig heilt das nicht die Erkrankung. Das Einzige was hilft, ist die Lebensmittel, auf die Sie reagieren, zu meiden. Dazu ist es wichtig, dass Sie die kritischen Lebensmittel identifizieren und sich Rat bei einem Arzt suchen. Er kann wenn nötig noch weitere Tests durchführen, die Schwere Ihrer Erkrankung feststellen und Ihnen Tipps geben, wie Sie mit Ihrer Allergie oder Unverträglichkeit im Alltag umgehen können.

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